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Aufstiegskrimi gegen Herne am 11.7.2004 in Schwerte - Reaktionen zum Spiel

 

Es war ein heißer Tanz, am Ende ging er knapp verloren. mit 15-17 mussten wir Herne der Vortritt in die 2. Bundesliga Süd lassen. Das hat auch die Mitglieder nicht kalt gelassen. Hier nochmal zwei der Reaktionen auf das Spiel am Tag drauf...

 

John Wayne's letzter Kampf ?

Es war sonnig an jenem Morgen, als im Buero des Sherrifs das Telegramm eintraf. Er fuehlte sich geschmeichelt. Er sollte also noch mal in den Sattel steigen, um es der Welt zu zeigen. Ja, sie wollten einfach nicht auf ihn verzichten. Seine Erfahrung, seine Souveraenitaet, diese unglaubliche Coolness, seine ganze Art mit dieser ihm typischen Leichtigkeit seinen Gegner mit einfachsten Mitteln in die Knie zu zwingen. Genau das war wieder gefragt, in diesem Duell gegen die Gelso-Bande. Trotz seines Alters fuehlte er sich immer noch gut. Auch das Einschiessen im Kreise seiner Jungs war vielversprechend. Der Tag des Showdowns nahte. Ruhr-Lake-City (f.k.a. Schwerte) war wie ausgestorben an diesem kuehlen Sommertag, zahlreiche Schaulustige des wilden Westens waren angereist, um dieses packende Finale zu sehen. Und es war ein harter Fight. Da wurde nichts geschenkt, zahlreiche Schuesse schmerzten gleichwohl Freund und Feind. Und es sah lange Zeit gut aus um die Mannen aus Do-Valley. Dennoch, am Ende sollte es nicht reichen. Knapp, sehr knapp mussten sie sich geschlagen geben.
Der Schmerz sass tief, ja, er wirkte zuletzt sogar fast ein wenig gebrochen. Er hatte seinen Jungs nicht wirklich helfen koennen. Gerade einmal 3 lausige Zaehler konnte er beisteuern. Zu wenig, fuer einen Kerl wie ihn. Einsam, sich irgendwie allein fuehlend und in den Gedanken natuerlich noch bei dem ein oder anderen Schusswechsel, reitet er nach Hause. Die Seele brennt, der Schmerz ist fast unertraeglich. John Wayne steigt betroffen aus dem Sattel und legt seine Waffen sorgfaeltig beseite. In der untersten Schublade seiner Kommode, ganz hinten, werden sie langsam wieder erkalten. Er wird sie nie wieder in die Hand nehmen wollen. Es war sein definitiv letzter Kampf im Kollektiv.
Bequem in seinem Schaukelstuhl leicht hin und herschwingend sitzt er vor dem Fenster. Das Leben draussen geht weiter, als haette es kein Gestern gegeben. Auch sein Leben wird weiter gehen. John Wayne schaut sich um in seinem Office - ach ja, die Telegrafen Maschine. Er laesst sie vorsichtshalber mal weiter in Betrieb. Es koennte ja eines Tages nochmal ein wichtiges Telegramm kommen....

John (the hellraiser) Wayne

 

Es war ein Kampf wie man ihn sich nicht schöner und spannender vorstellen kann. Doch das schmerzliche Ende lässt noch immer eine ganze Region im Schock erstarren. Trostlose, betroffene Gesichter hinter U-Bahn-Scheiben, resigniert schleichender Strassenverkehr und im Rinnstein schwimmende Fan-Wimpel lassen auch heute noch den Schmerz fühlen. Kaum jemand auf den Strassen scheint das Geschehene zu akzeptieren, alles bewegt sich verzerrt im Zeit-Raum-Kontinuum.
Doch wie lange wird der Atem angehalten? Schon jetzt bereiten die Kritikaster im stillen Kämmerlein ihren Gegenschlag vor. Sicherlich wird die Trainerfrage gestellt werden, ebenso die Frage zum Nachwuchs. Ist es bei dem heutigen Niveau noch vertretbar Dinosaurier des edlen Finger-Sports aus der Lethargie des Alltags zu reissen, um im Gedenken vergangener Heldentaten noch mal das Unmögliche möglich zu machen? Auch die schon immer in Zweifel gezogene Ernsthaftigkeit der "satten" Kicker wird wieder Diskussionsgegenstand sein. Die Forderung nach einem klaren Schnitt wabert in der Luft.
Doch ist die Mannschaft selbst bereit den unaufhaltsamen Verfall zu akzeptieren? Den kalten laser-geschnittenen Stahl in den Fingern, das Adrenalin, welches bei jedem Anflug des rotierenden, schwarz-weißen Dämonen die verengten Adern weitet, die tobende Masse und der konzentrierte Gegner, der nur auf die Gelegenheit wartet den kleinsten Fehler eiskalt auszunutzen - ist man hierfür jemals zu alt?
Selbst noch geschockt, schmerzlich berührt und doch gespannt erwarte ich erste Reaktionen. Hintergründig, kaum wahrnehmbar drängt sich der Wunsch nach einer Fortsetzung auf, waren doch die Trauergestalten der vergangenen Tage die Helden meiner Zeit. Und tief bewegt und innerlich zerrissen lege ich die blauglänzenden Spieler wieder zurück in das schaumstoff-verkleidete Mahagoni-Kästchen, unmittelbar neben die sorgfältig verwahrten Meisterschaftsurkunden.

Der Kommentar von Haq the Attaq (Haqattaq)