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Kröger Cup 2012

 

Toulouse, 10 Uhr morgens, 15°C, Sonnenschein. Die Tippkicker sind eingepackt. Es kann losgehen. Eine Frage geht mir durch den Kopf. Wofür tue ich mir das eigentlich an? Doch schnell wird die Frage verdrängt. Der Flieger wartet nicht.

München, 13:30 Uhr, 8°C Sonnenschein. Zwischenstopp in Deutschlands Südosten auf dem Weg in den tiefen We-ehe-stehe-hen.
v Düsseldorf, 16:20 Uhr, 5°, das Wetter spielt nicht mit fürs Klischee, es regnet nicht.

Dortmund, 18:15 Uhr. Geschickt eingefädelt von meinem Fahrer tauche ich mit der 15-minütigen Verspätung, die sich für alle wichtigen Personen gehört, in der Spielstätte des Abends auf. Der Präsi hat vor der Vereinsmeisterschaft ein Liga-Spiel anberaumt. Sozusagen zum Aufwärmen. Ein Plan, den alle Beteiligten der Vereinsmeisterschaft später bitter bereuen. Gevelsberg ist angereist, um eine Lehrstunde in Sachen Lässigkeit zu empfangen. Erstes Spiel: 3:2, knapp gewonnen, aber der Sieg war nie in Gefahr. Zweites Spiel: zwei Minuten vor Schluss liege ich zurück mit 3:4, Ausgang 6:4. Drittes Spiel: 7:1, so langsam finden die Finger die alten Automatismen wieder. Viertes Spiel: 40 Sekunden vor Schluss liege ich 1:2 hinten. Nach dem Schlusspfiff verlässt mein Gegner frustriert die Platte. Endstand 3:2. Die Lok gewinnt 25:7. Meine Bilanz 8:0 Punkte, 19:9 Tore, bester Einzelspieler. Alle müssten gewarnt sein, aber keiner der selbsterkorenen Favoriten auf die Vereinsmeisterschaft erkennt die Vorzeichen.

20:30 Uhr. Die unvermeidlichen Diskussionen zum Modus der Vereinsmeistershaft starten. Unauffällig schaffe ich es, meinen Vorschlag durchzusetzen. Keiner schöpft Verdacht. Die von mir erdachte stratifizierte Blockrandomisierung mit Simon-Pocock-Minimisierung nach Alter, Geschlecht, Spielstärke und einigen anderen Covariablen versteht eh keiner und ich lande in Gruppe zwei zusammen mit Wayne und Painbringer. Ich muss dritter werden vor Tafkap und einem Rookie und kann gleich zwei Favoriten die trügerische Überzeugung aufdrücken, dass sie mich jederzeit kontrollieren.

Erstes Spiel gegen den Painbringer. Ich verliere 1:4 und werde von seiner imaginären Favoritenliste gestrichen. Doppelt und mit Edding.

Zweites Spiel gegen den Keeper e.V. Reine Formsache, 57:1 oder so was.

Drittes Spiel John Wayne. Ich spiele schlecht, aber der Cowboy hat wohl seine Colts vergessen. Er schafft es einfach nicht sich abzusetzen. Ich bekomme schon Angst, dass ich das Spiel durch irgeneine Unachtsamkeit am Ende wohl gewinnen könnte. Ganz so schlimm kommt es nicht, aber das Spiel geht Unentschieden aus, 3:3. Mist, ob er vielleicht gewarnt ist?

Viertes Spiel gegen Tafkap. Wie geplant ist dies das Endspiel um den Einzug in die Endrunde. Tafkap hegt (von ihm aus gesehen und aufgrund meiner bisher gezeigten Leistungen berechtigte) Hoffnungen auf die nötigen zwei Punkte. Um es nicht allzu auffällig zu machen, halte ich das Spiel lange Zeit ausgeglichen. Halbzeitstand 1:1. Ab der 7. Minute beginnt seine Kondition allerdings dermaßen zu zerbröseln, dass nur noch Handfeger und Schaufel geholfen hätten. Der Sieg wird mit 7:3 etwas zu deutlich und ich frage mich, ob ich nicht etwas unvorsichtig war. Doch keiner der Favoriten scheint bei dem Ergebnis aufzuhorchen. Nochmal gut gegangen.

Die Endrunde muss ausgelost werden. Dieses Mal kommt eine gewichtete Bayes'sches response adaptive Randomisierung zum Zuge. Keiner versteht ein Wort. Aber halt, irgendwas ist schief gegangen. Ich hatte doch eigentlich Painbringer zu mir in die Gruppe geplant. Der Typ war sich so sicher mich schon in der Tasche zu haben, dass er wohl nur mit 40% Aufmerksamkeit gespielt hätte. Stattdessen ist es John Wayne, der leicht gewarnt ist. Na gut, auch er denkt noch, dass 70% reichen. Der zweite Gegner in der Gruppe ist der Onkel. Ein für mich schwer berechenbarer Gegner. Aber bei der Anzahl Bier darf das kein Problem werden.

Erstes Spiel gegen Wayne. Ich habe Weiß und mir unterliegt mit dem ersten Schuss ein Fehler. Ein Ball kullert unglücklich ins Tor von Johnnyboy und auf einmal ist er hellwach. Who let the dogs out? Ich, denn ich habe sie geweckt. Er spielt verdammt gut und ich stecke noch in meinem Undercover-Modus fest. Zur Halbzeit hat Wayne das Spiel auf 1:3 gedreht. Aber zum Glück scheint er seine Selbstzufriedenheit wiedergefunden zu haben. Die Hunde sind wohl wieder an der Kette. Nun wird's ernst. Ich spiele zum ersten Mal mit über 80%, mein Torwart steht bombenfest und 30 Sekunden vor Schluss steht's 4:3. Wayne realisiert, dass es zu spät sein könnte, bringt noch einen starken Dreher aufs Tor, aber ich halte ebenso stark. Wayne realisiert, dass es zu spät ist. Am Nebentisch ergibt sich eine interessante Entwicklung, die ich so nicht vorausgesehen hatte. In der Gruppe Painbringer, Dr.Evil und Platzwart trennen sich die Erstgenannten mit einem Unentschieden. Na, das kann ja interessant werden.

Zweites Spiel Wayne gegen Onkel Scholle. Der Cowboy versucht sich mit aller Macht gegen sein Schicksal zu stemmen und spielt den Onkel in Grund und Boden. Am Nebentischmacht der Painbringer seinem Namen alle Ehre und gibt 110% gegen den Platzwart. Das erste Klingeln des Tages ist die Folge. Endstand 10:3.

Drittes Gruppenspiel gegen Scholle. Er hat 23 Bier intus und eine Diskussion mit dem Hausherrn an der Backe. Der Onkel ist nicht ganz bei der Sache, das Spiel tröpfelt so vor sich hin und am Ende steht es 7:0 und ich bin im Finale. Vielleicht war es etwas übertrieben von mir, seinen Kumpel zum öffentlichen Kiffen anzustiften. Aber nun gut, das Mittel heiligt den Zweck, oder so. Mit einem Ohr und Auge bin ich ständig am Nebentisch und beobachte meinen vermeintlichen Finalgegner Dr.Evil. Er behauptet zwar nicht voll spielen zu wollen und dass der Modus Scheiße sei. Aber ehrlich gesagt, habe ich ihn selten mit einem Halbzeitstand von 6:0 gegen den Platzwart aufwarten sehen. Das wird ein harter Gegner. Doch dann besinnt sich Kai auf einmal seiner 3 Tore Regel und seiner aus dem Handgelenk geschüttelten Kullerer. Zack, zack, zack macht er drei Tore und Dr.Evil steht extrem unter Druck. Er spielt sich wieder hoch auf 9:3. Ein weiteres Tor von ihm und wir müssen eine neue Modus-Diskussion starten und 30 Minuten Verspätung einplanen. Darauf hat Kai wohl keinen Bock und erlöst alle mit seinem vierten Tor. Painbringer steht im Finale. In Anbetracht seines dortigen vermeintlich leichten Gegners, lässt der sonst psychisch mit allen Wasser gewaschene Painbringer seine Vorsicht fahren und sich auf Diskussionen mit Dr.Evil ein. Das wird ja immer besser, denke ich mir.

Das Finale. Na dann, Handbremse lösen. Ich lasse meine Hüllen fallen und was mein Gegner zu sehen bekommt, erschüttert ihn zutiefst. Ähhhh. halt. also nicht jetzt was ihr denkt. also bildlich gemeint. ähhh. wo war ich? Ach ja. Erster Schuss, 1:0. Eine Minute später 2:0. Der Painbringer zeigt keine Regung. Er legt sich wohl immer noch seine Argumente im Meinungsaustausch mit Dr.Evil zurecht. Halbzeitstand 3:1. Es scheint, als ob Michael langsam ein Licht aufgeht. Also muss ich nochmal 'ne Schippe drauf legen. 20 Sekunden gespielt, 4:1. Die Alarmglocken heulen auf beim Paingetter und es wird furios. Im 10-Sekundentakt fallen die Tore. 4:2, 5:2, 5:3, 6:3, 6:4. Noch 1 Minute 30 zu spielen und Pain wird hektisch. Dabei kassiert er die Tore Nummer 7 und 8 und aus ist die Maus! Ein perfekter Tag geht zu Ende. Die Antwort auf die Frage Wofür tue ich mir das eigentlich an? Dafür!!!

PS: Beim Sicherheits-Check am Flughafen fragt mich der Kontrolleur mit Blick auf den Pokal, was ich denn gewonnen hätte. Ich erkläre es ihm. Er schaut mich ungläubig an und winkt mich durch. Ich vermute, er dachte, dass die Geschichte zu ungewöhnlich ist, um ausgedacht zu sein.

 

Hall of Fame

2012 Sorrowproposer
2011 John Wayne
2010 Painbringer
2009 Painbringer
2008 Dr.Evil
2007 Dr.Evil
2006 Love
2005 John Wayne
2004 Dr.Evil
2003 Dr.Evil
2002 John Wayne
2001 John Wayne
2000 Sorrowproposer
1999 Dr.Evil
1998 Painbringer
1997 Painbringer